Möwen gehören zur Küste wie Wind und Wellen – sie können aber auch Plagegeister sein. Im Sturzflug stürzen sie sich auf alles Essbare und reißen Touristen Fischbrötchen, Pommes und Eiswaffeln aus den Händen. Vom Möwenschiet auf Balkons oder Windschutzscheiben ganz zu schweigen. Im dänischen Sønderborg hat man die Vögel sogar zum Abschuss freigegeben, so lästig sind sie dort geworden. Im belgischen Badeort De Panne dagegen hat man ein Herz für die gefiederten Luftpiraten. Um den Menschen die Liebe zu den weißen Seevögeln näherzubringen, wurde in der 11.000-Einwohner-Gemeinde die Europameisterschaft im Möwengeschrei, dem „meeuwenschreeuwen“, ins Leben gerufen. Große und kleine Kreischer kamen im April zur vierten Möwenschrei-EM zusammen und mussten eine Jury von ihren Krakeel-Künsten überzeugen. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich dafür sogar als Möwen verkleidet. Die mit Abstand meisten Punkte sammelte der neunjährige Cooper Wallace aus Großbritannien. 92 von 100 Punkten erreichte der Schüler aus Derbyshire mit dem Spitznamen „Möwenjunge“. Damit ist er Junioren-Europameister und grölte sich weltweit in die Schlagzeilen. Gibt es eigentlich eine deutsche Meisterschaft im Möwenschreien? Das Cuxland als Eldorado der Küstenvögel böte sich in meinen Augen als Austragungsort geradezu an. Kreischen, bis der Kurarzt kommt – das wird bestimmt der letzte Schrei.
Der ZZ-Newsletter
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine Mail geschickt.
Bitte bestätigen Sie durch einen Klick auf den Link in der E-Mail Ihre E-Mail-Adresse, um die Registrierung zum Newsletter abzuschließen. Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
PASSEND ZUM ARTIKEL