Nein, ich bin kein Freund des oft gehörten Spruchs: „Früher war alles besser“. Anders vielleicht. Und unbeschwerter. Die zunehmende Lebenserfahrung lässt grüßen. Doch lieber lebe ich in der Gegenwart und freue mich auf die Zukunft.
Und dennoch wird man hier und da mit Vergangenem konfrontiert. Das ist zuweilen durchaus amüsant. So kam diese Woche doch tatsächlich ein ehemaliger Kollege vorbei, der seit Jahren den Ruhestand genießt, lebhaft und humorvoll erzählt wie eh und je. Als wäre er nie weg gewesen. Voller Wissensdurst und mit großer Weltoffenheit.
So schwärmt er von einer Gruppe älterer Semester, mit der er seit Jahren gemeinsam und regelmäßig die englische Sprache pflegt. Die Freude über diese Begegnungen ist ihm anzusehen. Apropos englische Sprache. Da sind wir doch neulich in Bremen gewesen, um einem weltbekannten britischen Sänger zu lauschen, der Anekdoten aus seinem reichlich turbulenten Leben erzählt. Das ist schon fast Comedy. Überhaupt gefällt mir der Humor von der Insel.
Zumal Briten auch über sich selbst zu lachen imstande sind. Als ich vor Jahren erstmals zu Gast bei einem Cricket-Spiel in England war, fragte mich ein Besucher, was ich denn davon halte. Darauf antwortete ich ihm ehrlich, es sei für mich ähnlich spannend wie Farbe beim Trocknen zuzusehen. Der Brite stutzte, brach in amüsiertes Gelächter aus und antwortete in betont höflichem Tonfall: „Well, you’re right.“