Werder Bremen

Werders Ducksch düpiert Hertha bei Dardai-Debüt

Es war alles angerichtet bei der Rückkehr von Pal Dardai als Hertha-Trainer. Volles Stadion, der beste Torjäger von Werder fehlt. Doch die Zuversicht beim Tabellenletzten verpufft schnell.

Marvin Duksch jubelt nach seinem Treffer zum 2:0.

Marvin Duksch jubelt nach seinem Treffer zum 2:0. Foto: Soeren Stache/dpa

Werder Bremen hat dank Dreierpacker Marvin Ducksch einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und dem taumelnden Tabellenletzten Hertha BSC bei der Rückkehr von Pal Dardai auf die Trainerbank den nächsten heftigen Dämpfer verpasst. Die Bremer siegen am Samstag auch ohne ihren besten Torjäger Niclas Füllkrug im ausverkauften Olympiastadion mit 4:2 (2:0) zur Freude ihrer zu Tausenden mitgereisten Fans.

Für das Team von Ole Werner entschied Ducksch mit drei Treffern die Partie (6., 27. und 51. Minute). Der Ex-Herthaner Mitchell Weiser erhöhte auf 4:0 (63.), ehe Jessic Ngankam (68.) und Dodi Lukebakio (78. Minute, Foulelfmeter) die Berliner Treffer erzielten.

Dardais Aufgabe wird nach Niederlage nicht leichter

Vor 74.667 Zuschauern konnten sich die nun seit sieben Spielen sieglosen Berliner, bei denen Dardai knapp eine Woche nach der Trennung von Sandro Schwarz zurückkehrte, von dem frühen Gegentreffer nicht mehr erholen und zeigten zeitweise Auflösungserscheinungen. Die Aufgabe für den Ungarn, der die Berliner 2015 und 2021 zum Klassenerhalt führte, ist nun noch schwieriger. Nach der dritten Niederlage in Folge bleiben die Berliner Tabellenletzter. Am kommenden Sonntag muss Hertha zudem zum Serienmeister Bayern München (15.30 Uhr/DAZN).

Die Bremer haben nach dem Erfolg 35 Punkte auf dem Konto, die in den vergangenen Jahren häufig für den Verbleib in der Bundesliga reichten. Nach sechs Spielen ohne Sieg mit jeweils mindestens zwei Gegentoren gelang wieder ein Dreier. Das nächste Duell mit einem Abstiegskandidaten gibt es für Werder am kommenden Samstag bei Schalke 04 (18.30 Uhr/Sky).

Werder-Fans bilden starke Kulisse

Eigentlich stimmte das Ambiente bei Dardais Rückkehr. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über zwanzig Grad war das Olympiastadion zum dritten Mal in dieser Spielzeit ausverkauft. Eine starke Kulisse, auch wenn mehr als Zehntausend Bremer mit ihrem Team angereist waren und sich deutlich bemerkbar machten. Dazu fehlte bei Werder Füllkrug erneut wegen Wadenproblemen. Der Berliner Anhang ermahnte sein Team im Stadion mit einem großen Banner: „Zerreißt euch endlich für Hertha BSC!“ Erst nach dem Aufwärmen kamen die Fans in die Ostkurve.

Dardais unter der Woche geäußerte „Bitte nach oben“ für das Quäntchen Glück, im vollen Stadion in Führung zu gehen, wurde nicht gewährt. Lukebakio scheiterte in der dritten Minute nach einem schönen Pass von Marco Richter an Werder-Keeper Jiri Pavlenka.

Ducksch verpasst den Hertha-Hoffnungen empfindliche Dämpfer

Kurz darauf war es mit der guten Stimmung bei den Blau-Weißen dahin. Lucas Tousart blieb nach einem Zusammenstoß im Mittelfeld liegen. Kein Herthaner schloss die Lücke, sodass Jens Stage unbedrängt auf die Abwehrkette zulaufen konnte. Seinen Pass in die Schnittstelle vollendete Ducksch mit dem ersten Torschuss der Gäste.

Hertha agierte fortan mit der Verunsicherung eines Tabellenletzten. Einfache Pässe kamen nicht an, in der Abwehr häuften sich die Missverständnisse. Die Umstellung auf eine Viererkette in der Abwehr verpuffte ebenso, wie die Hereinnahme der jungen und schnellen Ngankam und Derry Scherhant.

Pfiffe gegen die Hertha-Spieler

Christian Groß konnte ungestört flanken, auch Ducksch sah sich bei seinem Kopfball zu seinem zehnten Saisontor keiner Gegenwehr gegenüber. Dem fahrlässigen Umgang der Bremer mit ihren zahlreichen Chancen war es zu verdanken, dass die Halbzeitführung nicht noch höher ausfiel. Lauten Pfiffen aus der Ostkurve stand großer Jubel von den Werder-Fans gegenüber.

Besser wurde es auch nach der Pause zunächst nicht. Nach einer Flanke von Anthony Jung konnte Ducksch den Ball in Ruhe mit der Brust annehmen und präzise einschießen. Ein Missverständnis zwischen dem eingewechselten Agustin Rogel und Torwart Oliver Christensen nutzte Weiser aus. Herthas Anrennen und die Tore von Ngankam und Lukebakio kamen zu spät.

dpa
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