Am Sonntag besuchte ich meine Mutter. Sie ist eine treue Leserin der Kreiszeitung. Bei meiner Ankunft saß sie am Küchentisch. Statt einer schönen Tasse Kaffee, hielt sie mir diesmal allerdings einen meiner Artikel unter die Nase: „Filmklassiker in Nordenham zu sehen“.
Darin geht es um ein neues Kinoangebot für Senioren im Nordenhamer Filmpalast. Einmal im Monat soll ein Streifen aus den 50er bis 70er Jahren gezeigt werden. Das Problem? Der festgelegte, regelmäßige Termin ist ein Donnerstag.
Donnerstags findet auch das Sporttraining meiner Mutter statt. Und der Spielenachmittag, den sie sich ansehen will. „Senioren haben die ganze Woche über Zeit. Wieso muss alles auf einen Donnerstag gelegt werden?“, ließ sie mich leicht irritiert wissen. Es war eindeutig, dass sie von mir eine Lösung erwartete. Am besten sofort.
Als friedliebender Mensch appellierte ich an ihre Vernunft. Ich betonte, dass der Kinonachmittag nur einmal im Monat stattfände und ich lediglich der Überbringer der Nachricht sei, nicht ihr Sender.
Außerdem bestünde ihr Sportkurs aus sechs aufeinander folgenden Treffen. Danach gäbe es keine anhaltenden Überschneidungen. Es nutzte wenig. Sie gab mir den Zettel mit ihren Aktivitäten mit, um „für mehr Abwechslung zu sorgen.“
Liebe Veranstalter, strapaziert bitte nicht weiter den Donnerstag. Es darf gern ein Montag, Dienstag, Mittwoch oder Freitag sein. Das hilft nicht nur den Senioren, sondern auch mir am Wochenende.