War der Fisch auch lecker? Wie - es gab keinen... wir sind doch die Deutschen Meister und verputzen so viel aus dem Wasser wie sonst niemand im Land. Ah, wie ich höre, kommt frischer Fisch bei uns auf den Tisch, weil er schmeckt und nicht wegen der Religion. Wir brauchen da gar keinen Anlass wie die Karwoche. An die sieben Kilogramm Rotbarsch und Co. essen wir im Lande Bremen jedes Jahr, und das ist sogar noch eine Portion mehr als in Kiel oder Hamburg. Und zwei Kilo zusätzlich zu den Baden-Württembergern - unsere Schlusslichter. Und ohne den Karfreitag sähe es da wohl noch finsterer aus. Die Fastenzeit der Christen sieht vor, von Aschermittwoch bis Karsonnabend auf Fleisch, Milch und Eier zu verzichten. Vorläufiger Höhepunkt: Karfreitag. Lachs, Seelachs, Rotbarsch, Kabeljau und Forelle - in dieser Reihenfolge lief die Nachfrage in dieser Woche. Es wurden Sonderschichten gefahren im Hafen, Überstunden geschrubbt. Wunderbar. Einst war auch die Fischauktion eine Woche vor Ostern ein Touristenmagnet im Hafen und ein Aushängeschild der Branche. Das Volksfest als Auftakt der umsatzstärksten Woche des Jahres ist längst vorbei. Schade eigentlich, wo wir den Fisch doch so mögen.
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