Sport

Neuer & Co. senden zumindest eine kleine Protest-Botschaft

Viele Fußballfans hatten auf eine Trotz-Aktion nach dem „One Love“-Eklat gesorgt. Zumindest eine kleine Geste der deutschen Nationalspieler gab es beim ersten WM-Spiel in Katar gegen Japan als Protest gegen den Weltverband FIFA.

Die deutschen Spieler beim Mannschaftsfoto vor der Partie gegen Japan.

Die deutschen Spieler beim Mannschaftsfoto vor der Partie gegen Japan. Foto: Bildbyran/imago images

Als sich die Nationalspieler vor dem Anpfiff zum obligatorischen Foto aufstellten, hielten sich alle den Mund zu. Mit einer Twitter-Botschaft erklärte der DFB später die Geste: „Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Es geht dabei nicht um eine politische Botschaft: Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbieten, ist wie den Mund zu verbieten. Unsere Haltung steht.“

Auf die „One Love“-Binde verzichtete Kapitän Manuel Neuer, er trug stattdessen eine offizielle Kapitänsbinde der FIFA mit der Aufschrift „No Discrimination“, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll. Der Weltverband hatte den Mannschaften mit Strafen gedroht, sollten sie mit der „One Love“-Binde auflaufen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat als Zuschauerin auf der Tribüne die verbotene „One Love“-Binde getragen. Die SPD-Politikerin zeigte die Binde, die sie zunächst unter ihrem pinken Blazer trug, im Verlauf der ersten Halbzeit, als sie den Blazer auszog. Gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte Faeser die Partie.

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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