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Der Hamburger SV hofft noch auf den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga

Der Trainer hat die Ausgangslage klar skizziert: „Zweiter oder weiter“, sagt Tim Walter zum kurzfristigen Weg des Hamburger SV, der sich am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) entscheiden wird. Direkt-Aufstieg in die Fußball-Bundesliga oder Relegation.

Das 1:5 des HSV (links Bakery Jatta mit Aleksandr Zhirov) gegen Sandhausen am letzten Spieltag der Saison 19/20 war einer der schwärzesten Momente der Hamburger in der Zweiten Liga. Dadurch wurde der Relegationsplatz verspielt. Nun geht es am letzten Spieltag wieder gegen Sandhausen - und es soll in einer Party enden.

Das 1:5 des HSV (links Bakery Jatta mit Aleksandr Zhirov) gegen Sandhausen am letzten Spieltag der Saison 19/20 war einer der schwärzesten Momente der Hamburger in der Zweiten Liga. Dadurch wurde der Relegationsplatz verspielt. Nun geht es am letzten Spieltag wieder gegen Sandhausen - und es soll in einer Party enden. Foto: Charisius/dpa

Der Hamburger SV muss auf einen Patzer von Heidenheim in Regensburg hoffen. Einen Punkt liegt der HSV hinter dem Konkurrenten. Beide Teams spielen auswärts bei bereits abgestiegenen Mannschaften: der HSV in Sandhausen und Heidenheim in Regensburg. Ein Unentschieden des Konkurrenten würde dem HSV bei einem eigenen Sieg reichen, um doch noch direkt in die Bundesliga aufzusteigen und den 28. Mai in die Geschichtsbücher des HSV zu bringen: Als den Tag, an dem der HSV nach 1.842 Tagen wieder in die Bundesliga aufgestiegen ist.

„Wir müssen unser Spiel gewinnen, alles andere können wir nicht beeinflussen“, sagt Trainer Walter, der in Sandhausen auf die gesperrten Bakery Jatta und Ludovit Reis verzichten muss. Laszlo Bénes ist als Alternative gesetzt, der zweite freie Startplatz wird an Anssi Suhonen oder Ransford Königsdörffer gehen.

10.000 HSV-Fans sind in Sandhausen dabei

„Für Sandhausen ist es sicherlich nicht einfach, da sie bereits abgestiegen sind“, sagt Walter über den Gegner. Dass Sandhausen vor drei Jahren mit dem 5:1 am letzten Spieltag im Volkspark dem HSV eine der bittersten Niederlagen in der Zweiten Liga verabreicht hat (ein Punkt hätte damals schon zur Relegation gegen Werder gereicht), ist für Walter kein Thema: „Das war“, kommentierte er die Erinnerung an die Pleite.

„Ich glaube, dass sie nervös sein werden, denn sie wollen mit allen Mitteln die Relegation umgehen“, sagt Sandhausen-Trainer Gerhard Kleppinger, der das letzte Spiel seines Teams in der Zweiten Liga gegen den HSV als „ein kleines Highlight“ bezeichnet. Vor einer Heimspiel-Kulissen kann aber keine Rede sein, rund 10.000 Hamburger reisen als potenzielle Feierbiester in das in der Nähe von Heidelberg gelegene Sandhausen.

Vom Ergebnis in Regensburg will Walter während des Spiels nichts wissen: „Das bringt ja nichts, erstmal gewinnen und dann schauen, was der Gegner gemacht hat.“ Die abgestiegenen Regensburger versprechen einen großen Kampf gegen Heidenheim. Seine Mannschaft werde alles tun, um ein gutes Spiel zu zeigen, sagte Trainer Joe Enochs, der vor vierzehn Tagen mit 1:5 gegen den HSV verloren, zuletzt aber mit 2:1 in Braunschweig gewonnen hat. Heidenheims Trainer Frank Schmidt zeigt sich keineswegs nervös: „Die Vorfreude ist groß, als Sportler lechzt du nach solchen Situationen“, sagte der langjährige Trainer des Tabellenzweiten.

Die Relegation beginnt am Donnerstag

In der Relegation müsste der HSV am nächsten Donnerstag auswärts beim Bundesligisten antreten. Der Gegner wird heute Nachmittag nach dem 34. Bundesliga-Spieltag feststehen: Stuttgart, Bochum oder Schalke wird es wohl treffen, theoretisch ist auch Augsburg noch denkbar. Das Rückspiel wäre dann am Montag, 5. Juni, im Volksparkstadion. Anpfiff ist jeweils um 20.15 Uhr.

Darmstadt steht bereits als Aufsteiger fest, mit einem Punkt in Fürth hätten die Lilien auch die Zweitliga-Meisterschaft sicher. Im Abstiegskampf muss Eintracht Braunschweig noch zittern. Mit einem Sieg bei Hansa Rostock hätte der Aufsteiger den Klassenerhalt sicher. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage wäre die Eintracht darauf angewiesen, dass auch der 1. FC Nürnberg sein letztes Spiel beim SC Paderborn verliert oder Arminia Bielefeld keine drei Punkte in Magdeburg holt. Ansonsten rutscht Braunschweig auf den Relegationsplatz.

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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