Fischtown Pinguins

Pinguins gelingt der zweite Viertelfinalstreich

Colt Conrad ballte die Faust, schrie seine Freude heraus. Der Mann für alle Fälle hat die Fischtown Pinguins am Mittwochabend im zweiten Viertelfinalspiel in der Verlängerung zum 4:3-Erfolg in Ingolstadt geschossen und damit zur 2:0-Serienführung.

Die Fischtown Pinguins holten in Ingolstadt einen 1:3-Rückstand auf und schickten die Begegnung in die Extrazeit zum Sieg.

Die Fischtown Pinguins holten in Ingolstadt einen 1:3-Rückstand auf und schickten die Begegnung in die Extrazeit zum Sieg. Foto: Traub/PIX-Sportfotos

Einmal mehr zeigten die Bremerhavener, welche Moral in dieser Mannschaft steckt. Zweimal lagen die Pinguins mit zwei Toren im Rückstand - 0:2 und 1:3. Doch sie finden in dieser Saison immer wieder eine Möglichkeit, das Spiel noch zu drehen.

Mit einem starken Überzahlspiel und einer tollen Einzelleistung belohnten sich die Gäste, die nun noch zwei Siege in der Serie „Best of Seven“ benötigen, um den Traum vom erstmaligen Einzug ins Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga zu realisieren.

Mit harter Arbeit als Team den Sieg geholt

„Ich bin einfach nur froh, dass ich das Ding für die Jungs machen konnte“, erklärte der Siegtorschütze bei Magentasport. „Das war ein Teamerfolg. Wir haben uns an den Spielplan gehalten und hart gearbeitet, um den Rückstand aufzuholen.“ Und Trainer Thomas Popiesch bilanzierte: „Wir lagen nach dem ersten Drittel hinten, obwohl wir überlegen waren. Wir haben dann aber im Powerplay den Ausgleich geschafft und waren hintenraus die bessere Mannschaft und wurden in der Verlängerung belohnt.“

Colt Conrad – Spieler des Spiels

00:12 min

Vor der Partie war ERC-Stürmer Daniel Pietta für sein 1000. DEL-Spiel geehrt worden. Als erst zwölfter Spieler überhaupt zieht er in diesen Club ein und bekam dafür von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke einen Ring überreicht. Von den Teamkollegen gab es einen goldenen Schläger und der Sohn brachte das Trikot mit der Nummer 1.000 auf das Eis.

Pinguins zum Start mit deutlichem Chancenplus

Die Pinguins wollten in der Partie dann aber keine Geschenke verteilen, das machten sie zunächst vom Start-Bully weg klar. Sie erkämpften sich mit einem aggressiven Forecheck viele Scheiben im Angriffsdrittel und deckten Ingolstadts Keeper Michael Garteig mit vielen Schüssen ein.

Anders als noch in Spiel eins konnten die Bremerhavener dieses Chancenplus jedoch nicht frühzeitig in Zählbares ummünzen. Und aus dem Nichts gingen dann die Hausherren in Führung. Mathew Bodie schlenzte die Scheibe einfach mal in Richtung Tor und der Puck segelte zum 1:0 (7.) in die Maschen, da Pinguins-Keeper Kristers Gudlevskis die Sicht genommen war.

Nach dem Ausgleich waren die Pinguins die bessere Mannschaften, wurden aber erst in der Verlängerung belohnt.

Nach dem Ausgleich waren die Pinguins die bessere Mannschaften, wurden aber erst in der Verlängerung belohnt. Foto: Traub/PIX-Sportfotos

Die Gäste ließen sich jedoch nicht beirren, drückten weiter. 15:4 Schüsse sollten nach dem ersten Drittel zu Buche stehen - doch selbst in Überzahl wollte der Ausgleich nicht gelingen. Stattdessen erhöhten die Donau-Panther in der 23. Spielminute auf 2:0. Phillipp Krauß fälschte einen Schuss von David Farrance unhaltbar ab. Doch die Antwort folgte schnell. Ihr zweites Powerplay nutzen die Pinguins zum 1:2-Anschlusstreffer (29.). Ein Schlagschuss von Nicholas Jensen schlug im Winkel ein.

Diskussionswürdige Strafe vor dem 3:1

Die Freude hielt jedoch gerade einmal 59 Sekunden. Nach einer mehr als diskussionswürdigen Strafe gegen Ross Mauermann schlugen die Ingolstädter ebenfalls in Überzahl postwendend zurück. ERC-Spieler Wojciech Stachowiak brachte zunächst Mauermann zu Fall und wurde dann ebenfalls behindert. Doch nur der Pinguins-Stürmer musste runter und Maury Edwards traf zum 3:1 (30.).

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„Es geht nicht ums Schönspielen, wir müssen dahin gehen, wo es weh tut.“

Christian Wejse

Die Führung der Donau-Panther war jedoch nicht unverdient. Sie waren im Verlauf des Spiels immer einen Schritt schneller, näher am Mann und erkämpften sich das nötige Scheibenglück. So nahmen auch die Torchancen der zu Beginn aggressiveren Pinguins ab. Nur vier weitere Schüsse verzeichneten sie im zweiten Abschnitt. Zu wenig, um eine Aufholjagd zu starten.

„Wir müssen einfach wieder mehr zum Tor bringen und dann für mehr Verkehr vor dem Torwart sorgen. Es werden Rebounds kommen und diese müssen wir uns holen und verwerten“, erklärte Christian Wejse in der zweiten Pause im Interview bei Magentasport. „Es geht nicht ums Schönspielen, wir müssen dahin gehen, wo es weh tut.“

Zwei Überzahltore der Pinguins

Und den Worten folgten Taten. Denn eingangs des Schlussdrittels bot sich den Bremerhavenern die große Chance. 59 Sekunden durften sie mit zwei Mann mehr auf dem Eis agieren. Jan Urbas drosch gleich seinen ersten Strahl zum 2:3-Anschlusstreffer unter die Latte (41.). 1:36 Minuten verblieben in einfacher Überzahl und kaum waren diese abgelaufen, netzte Christian Wejse einen Abpraller zum umjubelten Ausgleich ein (43.). Nun hatten die Pinguins das Momentum wieder auf ihrer Seite. Der Forecheck kam wieder mehr zum Tragen und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

Spiel drei steigt am Freitag wieder in Bremerhaven

So zeichnete sich ab, dass das nächste Tor entscheiden würde. Der sollte aber erst in der 1. Verlängerung fallen, in der Colt Conrad das 4:3 ins kurze Eck gelingen sollte, nachdem Pietta in seinem Jubiläumsspiel die Scheibe verloren hatte.

Spiel drei steigt am kommenden Freitag wieder in der Eisarena Bremerhaven. Das erste Bully erfolgt um 19.30 Uhr.

Ingolstadt - Pinguins 3:4 (1:0, 2:1, 0:2, 0:1) n. V.

Tore: 1:0 (6:34) Bodie, 2:0 (22:14) Krauß (Farrance, Bertrand), 2:1 (28:27) Jensen (Verlic, Jeglic/5-4), 3:1 (29:26) Edwards (Simpson, Krauß/5-4), 3:2 (40:51) Urbas (Eminger, Jeglic/5-3), 3:3 (42:27) Wejse (Verlic, Jeglic/5-4), 3:4 (64:17) Conrad.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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