Stadland

Tennet bietet Grundeigentümern Entschädigung an

Größere Mengen Windstrom sollen ins Netz eingespeist werden. Teilweise müssen dazu Umbauten an den bestehenden Leitungen vorgenommen werden. Das hat Auswirkung für die Landwirte, auf deren Grund und Boden die Masten stehen. Die Verhandlungen laufen.

Gruppe

An der Tennet-Informationsveranstaltung in der Rodenkircher Markthalle nahmen rund 60 Grundeigentümer teil. Foto: Schnieder

Die Firma Tennet, eine von vier Übertragungsnetz-Betreibern in Deutschland, plant für die Energiewende auf Stadlander Gemeindegebiet nicht nur zwei Konverter-Stationen in Nachbarschaft des stillgelegten Kernkraftwerkes Unterweser. Tennet will zudem die auch über Stadlander Gemeindegebiet verlaufende Stromleitung zwischen den Umspannwerken Unterweser in Kleinensiel und Conneforde (Landkreis Friesland) verstärken.

So sollen im Zuge der Energiewende künftig größere Mengen an Windstrom von der Küste aufgenommen und weitergeleitet werden können. Über die Entschädigung der Landeigentümer hat Tennet jetzt in der Markthalle in Rodenkirchen informiert.

Einigung zwischen Tennet und Kreislandvolkverbänden

Grundlage ist eine Rahmenvereinbarung, die der Netzbetreiber Ende August nach intensiven Verhandlungen mit den Kreislandvolkverbänden Wesermarsch, Friesland und Ammerland abgeschlossen hat.

Die rund 32 Kilometer lange Leitung verläuft durch drei Landkreise und fünf Gemeinden. Tennet und die Kreislandvolkverbände waren vor Verhandlungsbeginn laut Landvolk-Geschäftsführer Manfred Ostendorf „relativ weit auseinander“. In einer Marathonsitzung von elf Stunden sei dann eine Einigung erreicht worden.

Tennet-Mitarbeiter spricht vom „besten Angebot“

Es liege aber nach wie vor in der alleinigen Entscheidung der jeweiligen Grundeigentümer, ob sie die Entschädigungs-Angebote annehmen oder nicht. Die Rahmenvereinbarung diene einheitlichen und rechtlich guten Regelungen. Die Bestandsleitung bleibe weitgehend auf ihrer bisherigen Linie und nur die Hälfte der Masten werde erneuert. Dennoch werden landwirtschaftliche Flächen auf der kompletten Trasse entsprechend den neuen Regelungen neu entschädigt.

Dazu sagte Tennet-Mitarbeiter Bastian Luding gegenüber den etwa 60 anwesenden Grundeigentümern in der Rodenkircher Markthalle: „Das ist das beste Angebot, das Tennet Ihnen machen kann.“

Neue Leitungen sollen in fünf Jahren in Betrieb genommen werden

Angewendet wird die Vereinbarung auch auf den Ersatzneubau für die ebenfalls bestehende Stromleitung Conneforde/Elsfleth-West mit Abzweig Huntorf sowie für die neue Leitung Wilhelmshaven II/Conneforde.

Das Planfeststellungsverfahren für Unterweser-Conneforde soll Anfang 2024 gestartet werden. Der Planfeststellungsbeschluss wird für 2025 angestrebt und der Baubeginn ebenfalls für 2025. Die Inbetriebnahme soll im Jahr 2028 stattfinden.

Leitungen werden deutlich leiser

Derzeit besteht Leitung aus einem 380-Kilovolt (kV)- und einem 220-kV-Stromkreis. Künftig sollen beide Systeme den Strom mit einer Spannung von 380 kV transportieren. Sie sollen eine Stromtragfähigkeit von bis zu 4.000 Ampere haben.

Es sollen 46 von 82 bestehenden Masten erhalten bleiben. Es müssen lediglich neue Erd- und Leiterseile sowie Isolatorenketten aufgelegt werden. Diese Masten werden mit sogenannten Zweier-Bündeln neu beseilt.

Die übrigen Strommasten werden zurückgebaut und durch neue Exemplare ersetzt. Sie müssen zur Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte mit Vierer-Bündeln ausgestattet werden. Die Leitung wird dadurch laut Tennet deutlich leiser.

An einigen Stellen der Leitung werden kleinere Verschwenkungen vorgenommen, um den Abstand zur Wohnbebauung zusätzlich zu erhöhen. (skr)

Horst Lohe
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