Aus dem Mittelmeer kommend machte am Sonntagmittag das 335 Meter lange und fast 40 Meter breite, unter der Flagge der Marshall Inseln fahrende Kreuzfahrtschiff „Manara“ bei Eurogate an der Stromkaje in Bremerhaven fest. Dort soll das zukünftig für die saudische Kreuzfahrtgesellschaft Aroya Cruises fahrende, bis zu 3.376 Passagiere fassende Schiff zwischen den zu entladenen Containerschiffen zunächst bis Oktober liegen bleiben.
Ein Dutzend Schaulustige und Shipspotter begrüßten den Kreuzfahrer am Deich am Nordende der Stromkaje am CT IV. Das Kreuzfahrtschiff, das nach Agenturangaben mit 120 Crewmitgliedern besetzt ist, drehte anschließend im Bereich des Wendebeckens vor der Stromkaje und legte dann rückwärts an der Stromkaje bei Eurogate an. Zuvor wurden neun Rettungsboote zu Wasser gelassen, die dann von den Crewmitgliedern über die Kaiserschleuse in den Kaiserhafen gefahren wurden.
Am aktuellen Liegeplatz am Containerterminal passiert die nächsten Monate zunächst nicht viel. Die Bremerhavener Bredo Werft konnte sich den Umbauauftrag an dem ehemaligen Genting-Schiff „World Dream“, das 2017 von der Meyer Werft abgeliefert wurde, sichern. Doch bis der eigentliche Umbau losgeht, müssen zunächst mit möglichen Designern und Zulieferern für den geplanten Innenausbau Konzepte und Angebote erarbeitet werden.
Auch Arbeit für die Lloyd Werft Bremerhaven
Die Umbauarbeiten sollen später, zusammen mit der Lloyd Werft Bremerhaven, an der neuen Westpier im Kaiserhafen III erfolgen, wobei das Schiff diesen Liegeplatz aufgrund der Größe nur per Dockschleusung über die Kaiserschleuse erreichen kann. Einige Teile der Inneneinrichtung, unter anderem die Casino-Landschaften, sind bereits in Singapur von Bord gegangen. Bis mindestens Frühjahr 2024 bleibt das Schiff in Bremerhaven, eine Dockung ist aber aufgrund der Abmessungen der „Manara“ nicht möglich. Diese wird vermutlich bei Blohm + Voss im Trockendock „Elbe 17“ erfolgen.
Allein sechs Passagierdecks der zuletzt im chinesischen Markt eingesetzten „Manara“ sollen komplett umgebaut werden. Bredo Dry Docks soll mit der Lloyd Werft für die Liegezeit ein Logistik-Paket ausgearbeitet haben und ist für die Gestellungen von Kränen und anderen technischen Dienstleistungen, aber auch schiffbauliche und Stahl-Umbauarbeiten zuständig.
Es soll Überlegungen geben, die Hauptmaschine während der Liegezeit in Bremerhaven für den möglichen Betrieb mit synthetischem Kraftstoff umzubauen.