Der Urlaub ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. Jeder geht anders mit dem Neustart an alter Wirkungsstätte um - ob im Beruf oder zu Hause. „Wieder zurück - was vom Urlaub bleibt“ lautete am Sonnabend das Thema in der vollen Alten Kirche Lehe in der Reihe „Auf ein Glas - Talk und Musik“. So gibt es Leute, die sich gleich am ersten Arbeitstag am liebsten krankmelden würden, weil sie sich von Mail-Flut sowie Papier- und Aktenbergen auf dem Schreibtisch erschlagen fühlen. Und dann ruft auch noch der Chef an. Andere gehen vom Urlaub erholt und gestärkt an den Arbeitsplatz, telefonieren gut gelaunt mit dem Chef - selbst der Straßenlärm stört nicht. Da passte der Neil Diamond-Hit „Beautiful Noise“ (schöner Lärm): Simon und Kathrin Bellett sangen und alle stimmten ein. Sofort wieder urlaubsreif oder lange von der Auszeit zehren: Das kennen viele.
Von ihrem besonderen „Urlaub“ berichtete eine Frau: Sie hatte eine Pilgerreise ohne bestimmtes Ziel gestartet. Wohnung verkauft, alles eingelagert - los ging die Abenteuertour ohne gebuchte Hotelzimmer. Irgendwann landete sie in Spanien. Die Fahrt habe sie verändert: Sie sei mutiger geworden und vertraue darauf, dass sie immer hilfsbereite Leute trifft und sich schon irgendwie alles findet.
Zwei Männer waren gar nicht weit weg, aber haben mehr gesehen und erlebt als Urlauber in Südamerika oder Asien. Im Zug mit Deutschland-Ticket steuerten sie zig Städte an. Sie können viel erzählen, trauen sich jetzt mehr zu und sind gut drauf.
Im Griechischen bedeutet Urlaub Unterbrechung. Was von dieser Unterbrechung bleibt, liegt an jedem selbst.