Moin

Soll doch jemand anderes den Roller fahren

Soll doch jemand anderes den Roller fahren

Man will ja mitreden können. Also: Her mit dem elektrischen Tretroller. Soll er mich mal zur Arbeit fahren. Die App hat tatsächlich die frohe Kunde parat, dass der nächste Scooter nur 100 Meter von meiner Haustür entfernt auf dem Gehweg steht. Dann mal nichts wie los - hat sich wohl auch der gedacht, der just vor meiner Nase davonbraust. Zweimal ums Eck, da soll der nächste stehen und da steht er auch, ohne dass ihn jemand wegschnappt. Dann kann’s ja losgehen: einloggen, draufstellen, den Knopf drücken - und... er fährt nicht. 50 schweißtreibende Meter schiebe ich an, hüpfe rauf und wieder runter und stelle fest, dass dieses Ding mich wohl nirgendwo hinbringt. Vier Minuten hat dieser erste Test ohne einen gefahrenen Meter beansprucht und mich 2,08 Euro gekostet. Zum Glück steht noch ein Scooter zwei Straßen weiter, inzwischen habe ich gelernt, dass man ihn auch reservieren kann, bis man eingetroffen ist. Da steht er ja! Draufgestellt, losgefahren und schnell festgestellt: Der Akku reicht nur noch für 1.000 Meter. Auch diese Erkenntnis schlug mit 2,08 Euro zu Buche. Ich bin dann zu Fuß zurück nach Hause, um das Fahrrad zu holen. Es fuhr, hat mir keine Rechnung geschickt und trotzdem einen unbezahlbaren Beitrag zur Fitness geleistet. Und die Roller? Die sollen doch die anderen fahren.

Thorsten Brockmann

Chefreporter

Thorsten Brockmann ist gebürtig in Bremerhaven. Bei der NORDSEE-ZEITUNG arbeitet er seit 1989. Seine Themen: Kreuzfahrt, Wirtschaft und die Polizei.

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