Die einen lieben den Norden – die anderen fliehen vor dem Schietwetter. Meine ersten interessanten und unerwarteten Erfahrungen in Bremerhaven.
Seit ich das gemütliche Nest meiner Eltern verlassen habe, bin ich mit meinen 23 Jahren schon oft umgezogen. Diesmal von Thüringen nach Bremerhaven. Eine echte Herausforderung. Angefangen hat es mit meinem neuen Nachbarn, der mich abends mit „Moin“ begrüßt hat. Sehr verwirrend. Die Menschen hier begrüßen sich anscheinend immer so.
Das Zweite, das mich in Bremerhaven irritiert hat, ist die Sprache. Im Norden herrscht ein besonderer „Slang“. Aus diesem Grund stellte mein Besuch beim Bäcker eine sprachliche Überforderung dar.
Ich habe versucht, der netten Frau hinterm Tresen die Worte von den Lippen abzulesen, aber leider konnte ich nur Bruchstücke verstehen. Am Ende bin ich nach Hause, mit drei Brezeln und vier Brötchen. Dabei wollte ich doch „nur“ ein Brot.
Danach musste ich feststellen, dass die Möwen am Hafen sehr aggressiv werden können, wenn sie Hunger haben. Daher landete meine gekaufte, goldbraune Pommes auf dem Boden - gefundenes Fressen für die frechen Möwen.
Meine Erfahrungen im Norden können ab jetzt nur besser werden. Vielleicht werden die Möwen und ich doch noch Freunde. Jeder hat eine zweite Chance verdient.