Jetzt muss mal gut sein mit Meckern. Alle Jahre wieder türmen sich Weihnachtssüßigkeiten traditionell ab Ende August in Supermärkten. Dann schimpfen die Leute: „Marzipanstollen im Hochsommer - geht’s noch? Wer knabbert bei 30 Grad Mandelspekulatius?“ Also müssten Dominosteine und Pfeffernüsse bis Anfang Dezember verstauben. Denkste! Wir gucken und wundern uns (nicht): Wie von Zauberhand sind plötzlich Lebkuchentüten und Schokoweihnachtsmänner verschwunden - große Lücken in Regalen lügen nicht. Und wer in Einkaufswagen schaut, entdeckt neben Käse und Äpfeln Marzipankartoffeln und Zimtsterne. Warum auch nicht? Frischer werden die Süßigkeiten nicht, und im September ist die Auswahl enorm.
Ich gestehe: Wenn Adventsleckereien im Discounter gestapelt werden, greife ich zu. Spekulatius sind Kekse wie Vanillekipferl, Klaben ist leckerer Kuchen, Schokoweihnachtsmänner lassen sich so wegknabbern und Marzipan geht immer. Denn Sommernaschereien wie Zitronenkekse oder Joghurtschokolade sind mir über.
Auf Facebook wird munter über Weihnachtssüßes im Spätsommer gelästert: Doch viele Leute outen sich als Naschkatzen, die gern schon hinlangen. Aber bitte noch keine Weihnachtsdeko, obwohl die Läden auch damit voll sind. Lichterketten und blinkende Elche können wirklich noch warten.